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Pfarrei Sankt Martin, Holzweiler

Pfarrkirche Sankt Martin

Pfarrkirche_St._Martin
  • neugotische dreischiffige Hallenkirche mit Apsis im achteckigen Grundriss
  • aus Bruchsteinen vom  Ort und einem Schieferdach
  • 1898 – 30. Mai – Pfingstmontag: Grundsteinlegung
  • 1899 – 11. September vorläufige Benediktion (Einsegnung)
  • Kirchweihe: 4. Mai 1900 feierliche Konsekration (und erste Firmung) durch Weihbischof Carl Ernst Schrod
  • umfangreiche Sanierungs- und Renovierungsarbeiten
  • September 1962 bis März 1963
  • Innenrenovierung 2022

Feierliche Altarweihe 2023

Salbung

Ein Haus voll Glorie schauet…

So begann das feierliche Pontifikalamt zur Altarweihe mit Weihbischof Robert Brahm am 14. Mai in Holzweiler. Die Holzweiler Kirche erstrahlt in neuem Glanz und wurde nun nach 1,5 Jahren Renovierung festlich wiedereröffnet.

Nach der Segnung des Taufbeckens und des Taufwassers erneuerten die Gläubigen ihr Taufbekenntnis. Für die Altarweihe wurden die Heiligen in einer großen Litanei angerufen – unter ihnen auch die Heiligen Märtyrer Mauritius und Julian, deren Reliquien in den Altar eingemauert wurden. Anschließend wurde der Altar mit Chrisam gesalbt und an fünf Stellen Weihrauch verbrannt mit den Worten: „Gott wie Weihrauch steige unser Gebet zu dir empor. Und wie dieses Haus mit wohlriechendem Duft sich füllt, so erfülle Christi Geist deine Kirche“.

In seiner Predigt ging der Weihbischof auf die Besonderheit des Altares als Mitte der Begegnung der Gläubigen ein: „…der Altar ist das Herzstück der Kirche. Er ist für uns Sinnbild für die Gegenwart Jesu Christi mitten unter uns…“

Das Fest wurde festlich mitgestaltet von den Chören „Cäcilia Gelsdorf“ und „BelCanto“ und den Chorleitern und Organisten Hans Albert Jahn, Heinrich Fuchs sowie Christian Menzen.

Die Dankworte sprachen Günter Mönch vom Verwaltungsrat und Wilfried Manheller als Mitglied des lokalen Teams vor Ort. Besonders betonten sie die tatkräftige Initiative von Pfarrer Alexander Burg in seiner 10jährigen Amtszeit, die Renovierungen vieler Kirchen und Kapellen voranzubringen. Sein Einsatz und seine Unterstützung machten die Renovierung möglich und dies wurde mit einem kräftigen Applaus bestärkt.

Pfarrer Alexander Burg dankte herzlich allen Firmen, Architekten, Gönnern und Helfern, für die Mitarbeit dieser Renovierung. Viele Gäste aus anderen Pfarreien, unter ihnen auch Dekan Peter Strauch und zahlreiche Messdienerinnen und Messdiener aus der gesamten Grafschaft und aus Ahrweiler feierten dieses besondere Fest mit. Auch ihnen dankte Pfarrer Burg herzlich.

Nach dem bischöflichen Segen und feierlichen Auszug war noch die Möglichkeit der Begegnung in der Kirche. Bei Wein und anderen Getränken wurde über die Baumaßnahmen und Renovierung gefachsimpelt und sich ausgetauscht. Für das leibliche Wohl war mit kleinen Häppchen und später Pizza gesorgt.

Der „Holzweiler Dom“ ist wieder eröffnet und freut sich auf ein reges Gemeindeleben!

Bildserie zum Pontifikalamt der Altarweihe

5 Bilder

Geschichtliches

(Quelle: Prothmann, Ottmar: Kirche und Pfarrei „St. Martin“ Holzweiler, Hg. Pfarrgemeinde Holzweiler, 2000)

  • 3. / 4. Jahrhundert: Römisches Siedlungsgebiet. Der Heilige Bischof Maternus von Köln ist Zweitpatron der Holzweiler Pfarrkirche. Es wird vermutet, dass das Gebiet der Grafschaft schon seinerzeit christianisiert war; es gehörte bis 1802 zum Erzbistum Köln.
  • 7. Jahrhundert: spätestens mit der fränkischen Landerschließung breitet sich das Christentum in der Region aus. Aufgrund des Patronats Sankt Martin ist anzunehmen, dass Holzweiler zu den Urpfarreien des heutigen Kreises Ahrweiler gehörte. Die (Mutter)Pfarrei Holzweiler umfasste (als Filialen) die Orte Dernau, Rech, Mayschoß und Altenahr und dehnte sich nach Süden bis Staffel und Kesseling aus. Sankt Martin Holzweiler nahm als Taufkirche also eine Vorrangstellung ein.
  • 1324 werden die beiden Kapellen Esch und Vettelhoven zur Pfarrkirche Holzweiler gezählt. Seit dieser Zeit gehörte die Pfarrei zum Ahrgaudekanat
  • 1504: Marienglocke – 1578 Martinsglocke & Nikolausglocke – 1954 Antoniusglocke
  • 1684 schrieb Pastor Sebastian Kiersbach: „Es liegen in jurisdictionen der pastoreien fulligende torffer und höff: erstlich bey der pfahrkirchen ein torfflein Niederholtzweiler, noch ein klein torfflein gleich daroben Oberholtzweiler, ein torff Vettelhoven, ein torfflein Niedereychß, noch ein klein torfflein daroben Obereychß, zwei oder trey hauser in der alter Hecken, noch ein hoff nahe dabey Muncheychß. letztlich ein hoff auff Roht.“
  • 1802 dem Bistum Aachen zugeschlagen
  • seit 1824 Bistum Trier - seit 1827 Dekanat Ahrweiler
  • 1843 Gründung eines Bildungsvereins (Pfarrbücherei) durch Pastor Fuchs
  • 1848 Beitritt in den 1845 gegründeten Borromäusverein (Bonn)

    Exkurs/Anmerkung: (älteste Pfarrbücherei auf der Grafschaft). Die Bücherei war im Pfarrhaus – rechts neben dem Eingang –untergebracht. Offensichtlich stand und fiel das geistig-geistliche Leben mit dem Engagement des Pastors; nach Weggang von Pastor Fuchs hielt sich der Verein noch zwei Jahre (1857). Erst 1910 kam es zur Neugründung durch Pastor Linz. Nach kurzzeitiger Schließung zwischen 1953 und 1955 sorgte Pater Maurus Stark für einen neuen Aufschwung. Die Nachfrage nach religiöser Literatur geht zurück, die nach weltlicher nimmt zu (1964: 843 Titel, darunter 5 religiöse und 12 Sachbücher). Die Nachfolger von P. Stark setzen scheinbar andere Schwerpunkte; die Bücherei „schläft“ erneut ein. Anfang der 90er Jahre versuchten die Leiter der Jugendarbeit (Heidi Diedrich, Claudia Wald u.a.) die Bücherei aufleben zu lassen. Der Versuch wurde nach 1 ½ Jahren aufgegeben.
  • 1898 – 30. Mai – Pfingstmontag: Grundsteinlegung Pfarrkirche Sankt Martin
  • 1899 – 11. September vorläufige Benediktion (Einsegnung)
  • 1900 – 04. Mai: Kirchweihe und erste Firmung durch Weihbischof Schrod
  • um 1900 Aufbau der heutigen Backsteinkapelle „Josefshäuschen“
  • 1907 Heilig-Kreuz-Kapelle Vettelhoven
  • 1908 Bau des Pfarrhauses
  • 1912 Anschluss von Kirche und Pfarrhaus ans Stromnetz
  • 1915 Einbau der Klais-Orgel
  • 1933 Sankt-Maternus-Jugendheim
  • 1934 Sankt-Michaels-Kapelle Esch
  • seit 1972 versorgt der Pfarrer von Holzweiler zusätzlich die Gemeinde Gelsdorf
  • 1979 - 1. Sternsingeraktion
  • seit 1990 kommt die Seelsorge für Eckendorf hinzu
  • seit 2012 gehört die Pfarrei Holzweiler zur Pfarreiengemeinschaft Grafschaft
    mit Sitz in Ringen, zu der sieben Pfarreien vereint wurden

Sankt Martin - Patron der Pfarrkirche

Sankt Martin
  • Der Heilige Martin von Tours, geboren um 316/317 in Sabaria, Hauptstadt der römischen Provinz Pannonien (Ungarn), gestorben am 8. November 397, dritter Bischof von Tours (Frankreich). Als Sohn eines römischen Offiziers entstammt er einer Familie mit militärischer Tradition.
  • Nach einer bekannten Legende begegnete Martin des Nachts einem frierenden Bettler. Barmherzig zerteilte Martin seinen Mantel und übergab dem Bettler eine Hälfte. Das sollte ihm gedankt werden, denn dieser Bettler war Jesus Christus selbst.
  • Als Nothelfer und Wundertäter wurde Martin schnell in der gesamten Touraine bekannt. 372 wurde er zum Bischof von Tours geweiht. Statt jedoch in der Stadt zu leben, baute er außerhalb der Stadtmauern ein Kloster.
  • Er wurde wegen seines heroischen Lebens heilig gesprochen; der Frankenkönig Chlodwig (481 - 511) erhob Martin zum Nationalheiligen und Schutzherrn der fränkischen Könige. Bald wurde die Erinnerung an ihn auch in Deutschland, vor allem im Rheinland, inkulturiert.
  • Der Heilige Martin wird als römischer Offizier, auf einem Pferd sitzend dargestellt, wie er seinen weiten Soldatenmantel mit dem Schwert durchtrennt und eine Hälfte einem frierenden Bettler schenkt. - Der Heiligenkalender räumt ihm den Tag seiner Beisetzung (11. November) ein.
  • Bischof Dr. Gebhard Fürst, Rottenburg-Stuttgart, zum Namenspatron seiner Diözese: „Er (der Heilige Martin) ist ein Täter des Wortes der Liebe und hat Christus in den Armen und Schwachen erkannt und hat IHN so auch den Menschen verkündet. Diesen in Christus erneuerten Menschen Martin und seine Spiritualität zu erkennen und sich selbst aus seinem Geist in der eigenen Lebensführung erneuern zu lassen, das wäre eine große Frucht ... Glaubens.“