Die Beichte hat eine leidvolle Geschichte hinter sich. Immer wieder wurde übertrieben oder sie fast völlig vergessen. Viele Menschen sprechen daher heute von der Beichte als einem Sakrament, das nicht mehr in unsere Zeit passt. Dabei ist gerade im Bußsakrament der Auftrag Jesu verwirklicht: „Kehrt um und glaubt.“ In der Beichte können wir unser Leben von Zeit zu Zeit unter die Lupe nehmen und all die Dinge, die „aus der Spur laufen“, korrigieren. Gott selbst sagt uns hier immer wieder die Chance des Neuanfangs zu.
Beichte - Buße - Versöhnung
Wozu beichten?
Beichte - wie soll das gehen?
a) Die traditionelle Form im Beichtstuhl spricht immer weniger Menschen an. Gleichwohl ist auch sie noch möglich. Immer vor den großen Festen wird im Anschluss an den Bußgottesdienst Beichtgelegenheit angeboten. Bitte beachten Sie die Veröffentlichung im Pfarrbrief.
b) Das Beichtgespräch bietet Gelegenheit, sein Leben mit Hilfe eines Priesters ganz konkret zu betrachten und neue Wege zu suchen. Auch kann ich mir hier die Vergebung Gottes direkt zusagen lassen. Beichtgespräche können Sie jederzeit mit Pfarrer Burg (02641/9139420) vereinbaren.
c) Eine dritte Möglichkeit ist, ein Beichtzentrum aufzusuchen. In unserer Nähe bieten die Benediktiner-Abtei Maria Laach (www.maria-laach.de) und das Kloster Maria Martental (www.scj.de) Beichtgespräche nach Vereinbarung an. Hier können Sie auch einen geistlichen Begleiter finden, der Sie regelmäßig ein Stück des Weges begleitet
Reicht da nicht der Bußgottesdienst?
Wenn man es von der Seite der Erfüllung eines kirchlichen Gebotes betrachtet – vielleicht.
Aber ist es nicht gerade das, was der Kirche jahrelang vorgeworfen wurde? Sie betreibe einen Minimalismus, der nur auf die „Erfüllung“ von Ge- und Verboten aus sei, die Inhalte aber nicht berücksichtige?
Wenn mir ein Bußgottesdienst reicht, dann heißt das doch auch: Ich bleibe lieber im Allgemeinen. Einen schönen Meditationstext hören und dann gemeinsam das Schuldbekenntnis sprechen, das reicht mir. Wirklich mein Leben anschauen – in die Tiefe gehen: Nein danke!
Die Versöhnung
Kein Mensch ist vollkommen; er macht Fehler, geht manchen Um- oder sogar Irrweg und lädt Schuld auf sich. Auch in der Sünde, sei sie noch so belastend und zerstörerisch, bleiben Christen nicht ohne ein Zeichen der liebenden Nähe Gottes. „Du willst nicht den Tod des Sünders; du willst, dass er sich bekehrt und lebt", betet die Kirche am Beginn der österlichen Bußzeit.
Im Sakrament der Buße und Versöhnung stellt sich der Mensch seinen eigenen Sünden und übernimmt die Verantwortung dafür; er will mit sich ins Reine kommen, indem er sich „von den Seele redet“, was ihn belastet. Er macht sich bewusst, dass er die Beziehung zu Gott und zu den Mitmenschen gestört hat und nimmt sich vor, sich noch stärker an Gottes Willen zu orientieren und konstruktiv zu handeln.
Versöhnung entlastet das Gewissen. Buße reinigt und erneuert, Reue entschuldet und macht selbstkritisch-demütig. Gute Vorsätze sind wie Schwingen, die in eine bessere Zukunft tragen ...
Buße ist immer auch Reflektion des eigenen Tuns und gehört zum Menschen wie lebenslanges Lernen, das letztlich auch auf Umwegen gelingen kann. Buße ist also ein lebenslanges Besserungsprogramm, das den Menschen als Christen adelt.