Herbst - Vorsorge
Ich habe die ersten Kastanien gefunden. Sie lagen mitten auf der Straße, eine davon war relativ groß und fühlte sich glatt und angenehm an. Die ersten Vorboten des Herbstes. Aber über die Freude an der ersten Kastanie kamen mir auch die ersten Gedanken zu der Zeit, die jetzt kommt. Es wird kühler, der Winter steht dann auch schon vor der Tür. Für die Tiere bedeuten die ersten bunten und fallenden Blätter, dass es Zeit wird, Vorräte zu sammeln. Und für mich bedeutet es: Holz machen - bzw. dafür sorgen, dass der Ofen im Winter warm wird.
Und weitere Gedanken kommen mir: Es ist uns Menschen eher nicht möglich immer im Hier und Jetzt zu leben. Wir müssen vorsorgen: Holz, warme Kleidung, Winterreifen, gutes Schuhwerk... Wenn die kühle Jahreszeit erst da ist, muss alles fertig sein. Wenn der erste Schnee fällt, müssen die Winterreifen auf dem Auto sein. Vorsorge betrifft unser ganzes Leben. Die Krankenversicherung muss bei Berufsantritt klar sein, ein Konto muss eröffnet sein...
Und dennoch: Leben im Hier ist so wichtig. Aber ein bisschen Vorsorge auch!
Ich denke dabei auch an die Worte Jesu zu seinen Jüngern im Lukasevangelium. "Nehmt nichts mit!", was für mich so viel heißt wie: Sorgt nicht vor, verlasst euch darauf, was euch begegnet! Jesus sendet die 12 mit diesen Worten aus, seine Botschaft zu verkünden. Sie sollen sich vollkommen auf die Menschen einlassen und auch auf sie verlassen können. Es ist ein anderes Bild von Vorsorge. Sie dürfen sich auf andere verlassen, gestärkt durch die Zusage Jesu.
Dieses Evangelium spricht uns nicht frei von der Vorsorge in unserem Leben. Aber es bringt doch etwas Erleichterung mit, dass wir in allem, was wir planen und bedenken müssen, darauf vertrauen dürfen, dass wir nicht allein sind und dass wir von Jesu Wort gestärkt werden.
Ihre Gemeindereferentin Sabine Dettinger