Zum Inhalt springen

Grafschafter Fußwallfahrt von Birresdorf nach Schwarzrheindorf

Wanderschuhe
Datum:
16. Sept. 2024
Von:
Joachim und Gabriele Opfer

Die zwölfte Grafschafter Fußwallfahrt führte uns in diesem Jahr von Birresdorf durch das Siebengebirge und entlang der Sieg zur Doppelkirche in Bonn-Schwarzrheindorf.

Die für das kommende Jahr erwartete Seligsprechung des in Birresdorf geborenen Märtyrerbischofs Eduard Profittlich war der Anlass, seine Lebensstationen als den „roten Faden“ für die diesjährige Fußwallfahrt zu wählen. Wir hörten, dass Profittlich sich bereits in seiner Jugend in Birresdorf zum Priesteramt berufen fühlte, zunächst in Trier und dann bei den Jesuiten studierte und schließlich in Estland als Erzbischof tätig wurde. Sein Entschluss, sich nach der Annektierung Estlands durch die Sowjetunion nicht nach Deutschland in Sicherheit zu bringen, sondern trotz drohender Verhaftung und Todesstrafe bei seiner Herde zu bleiben, hat alle Pilger tief beeindruckt.

Als Glaubenszeuge reiht sich Eduard Profittlich ein in die große Schar von Menschen, die seit biblischen Zeiten ihren Glauben mutig bezeugten. Sie können für uns Vorbilder sein und uns im Glauben stärken. Auf unserer Pilgerreise begegneten wir daher immer wieder besonderen Glaubenszeugen, zum Beispiel in den Schriftlesungen des Tages oder als Patrone der Kirchen und Kapellen, in denen wir auf unserem Pilgerweg Stationen abhielten.

Wir starteten unsere Pilgerreise in der Birresdorfer Kapelle mit einem Morgenlob und erhielten von Pfarrer Burg den Pilgersegen. Dann ging es bei strahlendem Sonnenschein und stetig steigenden Temperaturen durch den Remagener Wald hinunter nach Rolandseck, wo wir mit der Fähre nach Bad Honnef übersetzten.  Die Kirche St. Johannes der Täufer, eine Waldhütte im Siebengebirge und eine Wiese am Fuß der Löwenburg waren die nächsten Stationen auf dem Weg zu unserer Unterkunft, dem Haus Marienhof an der Margarethenhöhe. Dort feierten wir am Abend mit Pfarrer Robert Görres, der alle unsere Fußwallfahrten von Beginn an begleitet, die hl. Messe.

Der zweite Tag begann mit einem heftigen Regenguss, der aber zum Glück bald nachließ. Schon an der ersten Station dieses Tages, der Klosterruine Heisterbach lichteten sich die Wolken und die Sonne kam zum Vorschein. Weiter ging es durch das Siebengebirge mit Stationen in einer Waldhütte, den Kirchen St. Maria Heimsuchung in Hennef-Rott, St. Michael in Hennef-Geistingen und zum Abschluss des Tages dem Abendlob in der Hennefer Kirche St. Simon und Judas nahe unserem Hotel. Bei einem guten Abendessen im Restaurant klang der Abend in geselliger Runde aus.

Der dritte Tag führte uns nach dem Morgenlob über die Höhen der Sieg nach Happerschoß an der Wahnbachtalsperre und weiter zum Kloster Seligenthal, wo wir zur Mittagszeit wieder eine hl. Messe mit Pfarrer Görres feierten. Den weiteren Weg zu unserem Tagesziel Siegburg legten wir zum Glück durch schattigen Wald zurück, was die nun wieder hochsommerlichen Temperaturen gut erträglich machte.  

Am vierten Tag pilgerten wir dann – nun fast ohne Schatten - durch die Siegauen zum Ziel der Wallfahrt, der Doppelkirche Schwarzrheindorf, wo wir die hl. Messe feierten. Die Besonderheit dieses Gotteshauses ist die reichhaltige Ausmalung mit Szenen aus dem Buch des Propheten Ezechiel, die bildlich in Beziehung zum Neuen Testament gesetzt werden.

Beim geselligen Abschluss unserer Wallfahrt mit einem leckeren Mittagessen im Pfarrgarten der Kirche zeigten sich alle Mitpilger erschöpft, aber glücklich und in froher Erwartung auf die nächste Fußwallfahrt. Frisch gestärkt fuhren wir zurück in die Grafschaft, wo uns Pfarrer Burg in der Kirche in Ringen empfing.

Ein ganz besonderer Dank gilt Beate Röhn vom Deutschen Roten Kreuz, die uns mit dem DRK-Fahrzeug begleitet, die Koffer zu den Unterkünften transportiert hat und uns immer das sichere Gefühl gegeben hat, dass im Falle eines Falles Hilfe zur Stelle ist.

Joachim und Gabriele Opfer